Bewerbungs­tipps – welche sind die richtigen?

Zeigt eine Frau mit brauner Weste und braunen Haaren, die sich die Haare aus Verzweiflung rauft

Manchmal recherchiere ich Bewerbungstipps. Ich google aus der Sicht der BewerberInnen, welche Tipps meine Mitbewerber geben.

Gibt es die richtige Bewerbung?

Alle BewerberInnen wollen wissen, wie man es richtig macht.

Es gibt aber leider kein Kochrezept mit geheimer Formel, die zum Erfolg führt. Nicht alle Unternehmen sind gleich. Und nicht alle BewerberInnen sind gleich.

Je mehr Coaches Sie fragen würden, desto verwirrter werden Sie wahrscheinlich werden. Daher möchte ich Sie darin bestärken, sich jene Bewerbungstipps heraus zu picken, mit denen Sie sich selbst wohl fühlen.

Es gibt kein allgemeingültiges Gesetz, wie Sie eine Bewerbung verfassen sollen. Die Mehrzahl aller Coaches gibt aber ähnliche Empfehlungen ab.

Letztendlich müssen Bewerber und Unternehmen zusammenpassen und nur diese Passung entscheidet, ob Sie eingeladen werden.

Welche Empfehlungen gelten im Land meiner Wunschfirma?

Sehr viele Empfehlungen im Internet stammen von deutschen Coaches! Leider wird oft übersehen, ob es sich um eine deutsche Seite handelt. Wenn auch die Unterschiede marginal sind, gibt es welche. Je nachdem in welchem Land Sie sich bewerben wollen, besuchen Sie vorrangig Seiten mit Bewerbungstipps aus jenen Landes in dem Ihre Wunschfirma Ihren Sitz hat!

Nicht jeder der sich Coach nennt, hat gute Bewerbungstipps parat!

Die Bezeichnung Bewerbungscoach ist nicht gesetzlich geschützt. Bewerbungs- und Karriereberatungen dürfen zwar nur Lebens- und Sozialberater oder Unternehmensberater vornehmen, allerdings tummeln sich im Internet – wie in allen Branchen – schwarze Schafe, die sich nicht so genau an die Vorschriften halten.

Beziehen Sie daher Ihre Karrieretipps in erster Linie von Seiten, die allgemein bekannt sind (z.B. Karriere.at) oder von solchen, die aufgrund von Rezessionen auf Seriosität schließen lassen. (z.B. gutgemacht.at). Auch das Impressum gibt Aufschluss darüber, ob es sich um einen gewerblich tätigen Coach handelt.

Eigene Erfahrungen

Besonders günstig ist es, wenn der Bewerbungscoach über eigenen Erfahrungen als Recruiter oder Personalprofi verfügt. Er kann Ihnen nämlich aus erster Hand erzählen, was für ihn ausschlaggebend war, Bewerber einzuladen.

Solche Leute sind darüber hinaus gut vernetzt und meistens up to date!

Schalten Sie Ihr Hirn ein!

Lassen Sie Ihren Bauch entscheiden, schalten Sie bei der Beurteilung diverser Bewerbungstipps aber auch ihr Hirn ein.

Der Zahn der Zeit nagt …

Kürzlich las ich zum Beispiel den Bewerbungstipp, dass man den “Beilagenvermerk im Anschreiben” nicht vergessen solle. Gemeint war, dass man nach seiner Unterschrift – die ich eingescannt empfehle – vermerken soll, welche Beilagen dem Anschreiben folgen. Im Klartext, dass man neben dem Anschreiben auch noch Lebenslauf und Zeugnisse übermittelt.

Wenn man darüber nachdenkt, wie Bewerbungsunterlagen heutzutage übermittelt werden, so wird schnell klar, dass dieser Tipp veraltet ist. Ein Beilagenvermerk macht nämlich nur dann Sinn, wenn man die Bewerbungsunterlagen postalisch übermittelt. Wenn man die Bewerbungsunterlagen in einer E-mail versendet, dann macht es keinen Sinn, extra einen Beilagenvermerk im Motivationsschreiben bzw. Anschreiben (über den Unterschied zwischen Motivationsschreiben und Anschreiben) zu machen.

… selbst in Schulbüchern!

Ähnlich veraltet ist der Bewerbungstipp den ich 2018 in einem Schulbuch aus dem Jahr 2016 fand. Dort wurde den Schülern erklärt, dass das Motivationsschreiben mit dem Einleitungssatz “Hiermit bewerbe ich mich für die in der xy (Quelle) ausgeschriebene Stelle …” beginnen sollte. Wie ich in zahlreichen Beiträgen (z.B. DER Kardinal­fehler im Motivations­schreiben) ausführlich erkläre, verhilft Ihnen dieser Satz wahrscheinlich nicht zum Erfolg.

Viele Bewerbungstipps sind daher (leider) auch aus seriösen Quellen wie einem Schulbuch mit Vorsicht zu genießen.

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